Chronisches Schmerzsyndrom - chronische Schmerzkrankheit
Über 8 Millionen Menschen in Deutschland sind von chronischen Schmerzen betroffen.
Schmerzkranke haben fast immer eine lange Vorgeschichte. Ihr Leidensweg führt in der Regel über den Hausarzt zum Orthopäden, Neurologen, Physiotherapeuten, Zahnarzt, HNO-Arzt usw.
Sie haben oft viele erfolglose Behandlungsversuche (u.U. auch Operationen) hinter sich und fühlen sich dennoch unzureichend behandelt. Vorallem dann, wenn die multifaktorielle Ursache der chronischen Schmerzkrankheit nicht berücksichtigt wird und eine entsprechende interdisziplinäre Behandlung ausbleibt. Oft ist das Selbstwertgefühl der Patienten beeinträchtigt und sie sind durch den frustranen Krankheits- und Behandlungsverlauf und die erlebte Zurückweisung im Gesundheitssystem depressiv und misstrauisch geworden. Neben dem persönlichen Leid der Kranken ist meistens auch das persönliche Umfeld, insbesondere die Partnerschaft und Familie in Mitleidenschaft gezogen
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Was spricht für das Vorliegen einer chronischen
Schmerzerkrankung?
- Es bestehen seit mindestens 6 Monaten Schmerzen, möglicherweise
auch noch weitere körperliche Beschwerden.
- Seitens Ihres Arztes/Ihrer Ärzte wurde keine organische
Ursache, die das Ausmaß der Schmerzen erklärt, gefunden.
- Es wurden verschiedenste Behandlungen durchgeführt (z.B. Schmerzmittel,
Operationen, Behandlungsmethoden aus den verschiedensten Bereichen), die allenfalls eine kurzfristige Schmerzlinderung brachten.
- Im Rahmen der Schmerzen ist es zur depressiven Verstimmung und zu sozialem Rückzug gekommen. Die Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.
- Der Alltag wird um den Schmerz herum organisiert und der Schmerz bestimmt oft das Familienleben.
Wie behandeln wir die chronische
Schmerzerkrankung?
Unser multimodaler Behandlungsansatz berücksichtigt und verknüpft körperliche, psychische und soziale Krankheitsanteile.
Wir unterstützen unsere Patienten dabei durch eine Vielzahl sich ergänzender Behandlungsschritte neue Formen der Schmerzverarbeitung und Schmerzbewältigung für sich kennenzulernen und zu erproben.
- Ausführliche Schmerzanamnese, körperliche Aufnahmeuntersuchung, Diagnostik, evtl. interdisziplinäre Schmerzkonferenz
- Schmerztagebuch
- Schulung: Wie entstehen Schmerzen?
- neurobiologische Schmerzverarbeitung
- bio-psycho-soziales Schmerzverständnis
- Unterschied zwischen akutem und chronischem Schmerz
- wie kommt es zur Chronifizierung
- Aufmerksamkeitslenkung und Schmerzbewältigung
- Schmerz und körperliche Aktivität
- Umgang mit Schmerzen im Alltag
- Schmerztherapeutische Behandlung in Zusammenarbeit mit der Schmerzambulanz des Ostalb-Klinikums
- Anpassen oder Reduktion der Schmerzmedikamente
- TENS-Gerät
- Akupunktur
- Einzel- und Gruppenpsychotherapie (z.B. Abgrenzen und Erkennen von Belastungsgrenzen, Wie kann ich mit den Schmerzen besser leben?, Stärkung des Selbstwertgefühls)
- Paar- oder Familiengespräch: Wie kann trotz der Schmerzen wieder mehr Normalität in der Familie möglich sein? Wie kann die Familie Entlastung finden?
- spezielle Bewegungsübungen und Muskelentspannung nach Jacobson
- Körperwahrnehmung und Körpertherapie
- Kunst- oder Musikpsychotherapie
- physikalische Therapie
- Balance zwischen Schonung und übermäßiger Aktivität: Krankengymnastik, Sport, Soziale Aktivität
weitere Infos, Links und Filme von uns für Sie www.schmerzpsychoedukation.de
Vorträge und weitere Downloads zur Schmerzkrankheit
Podcast
SWR4 Interview (Schmerzerkrankung, .mp3, 850 kb)
Schmerz und Psyche VideoPodcasts
Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Ostalb-Klinikum Aalen
aktualisiert am 02.11.2016