Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer !
Bei einer Vielzahl von Patienten mit Schmerzen nach Gewebsschädigung kann das Trauma neurobiologisch zu einer Schmerzverstärkung führen. Bei traumatisierten Patienten mit somatoformer Schmerzstörung hingegen kann der Schmerz einem Traumaäquivalent im Sinne einer Trauma-Folgestörung entsprechen. Auch wenn das Vollbild einer posttraumatischen Belastungsstörung ausbleibt, stehen hier die Schmerzen als Ausdruck körperlicher Intrusionen im Vordergrund. Von großer klinischer Bedeutung erweist sich dabei eine dysfunktionale Schmerz- und Traumaverarbeitung auf Ebene des Limbischen Systems und der Frontalhirnstrukturen.
In der Behandlung stehen neben der Schmerztherapie vorrangig Verfahren der speziellen Traumatherapie im Vordergrund. Die in der Stabilisierungsphase zum Einsatz kommenden Imaginationsübungen bieten dem Patienten Möglichkeiten, Intrusionen selbständig zu beenden und die Kontrolle zu verbessern. Sie führen oft auch zu einer Reduktion von Anspannung und Schmerz. Bei Monotraumatisierungen im Erwachsenenalter ist das Behandlungsziel kurativ. In der Traumakonfrontation hat sich z.B. EMDR als Verfahren zur Traumaverarbeitung und gleichzeitiger Schmerzreduktion bewährt.
Wir freuen uns, mit den Referenten des 3. Aalener Schmerztages ausgewiesene Experten für dieses komplexe Geschehen gewonnen zu haben, die uns sowohl auf theoretischer als auch praktischtherapeutischer Ebene Antworten auf die mit der Versorgung dieser Patienten aufgeworfenen Fragen geben können.
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Dr. med. C. Boeck