Die Störungsspezifischen Behandlungskonzepte, die in der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am Ostalb-Klinikum Aalen zum Einsatz kommen, haben wir für ausgewählte Krankheitsbilder im Sinne klinischer Behandlungspfade weiter spezifiziert. Grundlage dafür waren die Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften, verknüpft mit den Erfahrungen, die in der Aalener Psychosomatik inzwischen gesammelt werden konnten. Ziel ist es, für Patienten und ihre Angehörigen, für Behandler und nicht zuletzt für die Kostenträger einen Bezugsrahmen zu schaffen, der allen Beteiligten ein hohes Maß an prozessorientierter Transparenz und Reliabilität ermöglicht.
Eine klinikinterne Leitlinie enthält jedoch nicht nur den Text, der die einzelnen Behandlungsziele, -phasen und -schritte beschreibt und spezifiziert, sondern auch vielfältige Arbeitsmaterialien, die von den Patienten und ihren Behandlern gleichermaßen genutzt werden können. Wir haben uns dabei von der Überlegung leiten lassen, dass störungsspezifische Psychotherapie-Angebote schulenübergreifend und mehrdimensional angelegt sein müssen, um eine gezielte und individuell zugeschnittene Therapieplanung für den einzelnen Patienten zu ermöglichen. Gleichzeitig geben Behandlungspfade einen gewissen Standard vor, der eine Verbindlichkeit schafft, die innerhalb und außerhalb der Abteilung überprüfbar und nachvollziehbar ist.
Klar ist aber auch, dass in der psychotherapeutischen Arbeit mit unseren Patienten starre Behandlungspfade, nicht handlungsleitend sein können. Vielmehr muss die Komplexität der beteiligten biologischen, psychischen und sozialen Mechanismen in der praktischen Arbeit mit den Patienten täglich berücksichtigt werden und erfordert neben einer hohen Differenzierung für verbale oder nonverbale Therapieangebote gleichzeitig die Fähigkeit des gesamten Behandlerteams, flexibel zu denken und zu handeln.
aktualisiert am 12.08.2008 [zurück zur Psychosomatik] [zurück zum Ostalb-Klinikum]